Posted tagged ‘Abmahnungen’

Anwalts-Live-Chat gegen Filesharing-Abmahnungen

05/30/2008

Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei Wilde & Beuger bietet ab sofort einen Live-Chat für alle Personen an, die sich im Fall einer Abmahnung juristische Hilfe holen wollen. Die Kanzlei bietet zwar schon länger eine eigene Filesharing-Hotline für alle Betroffenen an, die Reaktionen diesbezüglich haben sich bislang aber sehr in Grenzen gehalten. Offensichtlich scheuen noch immer sehr viele Abmahngeschädigte den direkten Kontakt am Telefon.

Schon länger bietet die Kanzlei Wilde & Beuger eine eigene Filesharing-Hotline an, unter der sich die Betroffenen zum allgemeinen Verfahrensstand informieren können. Allerdings musste man feststellen, dass die Hemmschwelle, einen Rechtsanwalt anzurufen, bei vielen Beteiligten doch sehr hoch ist. Das Misstrauen gegenüber den Anwälten lässt sich einfach nicht verleugnen. Daher bietet man nun nach zweiwöchiger Testphase einen anonymen Chat an, über den die Filesharer Herrn Solmecke kontaktieren können.

(mehr …)

In deutschen Tauschbörsen lieber keine Sexfilmchen mehr ziehen

02/28/2008

Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Udo Vetter vom Lawblog warnte gestern, dass sich Filesharer in Bezug auf den Download von Tittenfilmen und Bildern nicht mehr sicher wähnen können. Gerade weil sich Pornos in den Tauschbörsen zunehmender Beliebtheit erfreuen, haben die Anbieter aus der Schmuddelecke nachgelegt. Eine namentlich nicht näher bezeichnete Regensburger Anwaltskanzlei verschickt im Auftrag von Erotik-Filmverlagen Abmahnungen an Uploader.

Bislang hat sich die deutsche Industrie aus der Schmuddelecke zurück gehalten, was das Thema betrifft. Überdies wird es seit jeher als grünes Licht gewertet, dass die meisten XXX-Produzenten darauf verzichten, ihre Originalmedien mit Kopierschutz zu versehen. Damit wird zwar die Privatkopie einer käuflich erworbenen DVD legal, der Tausch im Internet aber noch lange nicht. Die Freunde nackter Tatsachen, die sich ohne jegliche Gebühren zu entrichten, in den Tauschbörsen versorgen wollen, müssen laut Udo Vetter (mehr …)

Abmahnungen torpedieren Meinungsfreiheit im Internet

02/27/2008

Ob private Bewertungen von kommerziellen Produkten, Blog-Einträge oder Meinungsäußerungen in einem der zahlreichen Diskussionsforen im Netz. Im Zeitalter vom Web 2.0 ist jeder Otto-Normal-Verbraucher längst zum Publizisten und damit gleichzeitig zum potenziellen Opfer von Unterlassungsaufforderungen von Firmen und Rechtsanwälten geworden.

Was früher meist nur Verlegern, Redakteuren oder Buchautoren vorbehalten war, kann nun Jedermann jederzeit und dies ist weltweit einsehbar: Informationen veröffentlichen. Allerdings kann die Äußerung einer privaten Meinung im Internet sehr unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Nach Erkenntnissen der Initiative „no abuse in internet“ (naiin) geraten immer mehr Privatpersonen ins Visier von Anwälten, leider nicht immer völlig zu unrecht. (mehr …)

Amtsgericht urteilte gegen Abmahnpraxis der Musikindustrie

01/25/2008

Wie der Blog von Jurastudenten Telemedicus und die Rechtsanwälte von Aufrecht.de kürzlich berichteten, hat das Amtsgericht Hamburg-Altona zu Ungunsten zweier Tonträgerhersteller entschieden. Der Inhaber des Internetanschlusses kann nach Ansicht des Gerichts ohne weitere Ermittlungen für über diesen Anschluss begangene Urheberrechtsverletzungen nicht verantwortlich gemacht werden. Dies ist nach Ansicht des Gerichts Willkür. Die Weitergabe von Daten durch die Staatsanwaltschaft, die den Anschlussinhaber aufgrund seiner IP-Adresse identifiziert hat, wurde darüber hinaus als rechtswidrig bezeichnet. Für deutsche Filesharer ein Hoffnungsschimmer am Horizont?

Am Abend des 22.10.2006 entdeckten zwei nach eigenen Angaben führende deutsche Tonträgerhersteller 696 Musikdateien, die in einer Tauschbörse des Internets illegal zum Herunterladen angeboten wurden. Aufgrund der festgestellten IP-Adresse wurde bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet. Die ermittelte beim Provider die Anschrift des vermeintlichen Filesharers und gab die Informationen an die Anwälte der Plattenfirmen weiter. Es folgte die Zustellung der obligatorischen Abmahnung, die sich jedes Jahr tausendfach wiederholt. Der Frau wurde mitgeteilt, dass die Kosten der Inanspruchnahme der Rechtsanwälte der Beklagten zu ihren Lasten gehe. Man berechnete ihr einen Gegenstandswert pro Musiktitel in Höhe von 10.000 Euro. Gleichzeitig wurde sie aufgefordert, einem Vergleichsangebot mit 4.000 Euro Strafe zuzustimmen und eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Die beklagte Frau bestritt jedoch…mehr